Rock im Park – Bands, Sounds und Begegnung im Schlosspark Loshausen

03.07.2023 (yb) Für die Rückfahrt am ersten Julisamstag war als Fahrtroute von Willingshausen die Strecke über Zella und Loshausen Wahl des Tages. Von weitem schon lange Reihen mit parkenden Autos am Ortsrand von Loshausen. Besuch beim „Rock im Park“ als Open Air Festival. „Hej speelt de Musik“ beim „Rock im Park“ in inzwischen 32. Auflage als Open Air Festival des Loshäuser Guldurferein. Wow.

Elfmorgen, Wisecräcker, Squealer, Up for Debate, Fatmull, Hektar und die Rocking Kids der Musikschule Rock & Pop Werkstatt Neukirchen finden sich im Programm-Flyer, den mir am Einlaß ein freundlicher Zeitgenosse auf Nachfrage übergibt.  „Wir wollen, dass lokale Rockbands hier aus unserem Raum auch auf einer richtigen Bühne auftreten können“ erläutert mir dann Florian Diebel, der 2. Vorsitzender des Loshäuser Guldurferein e. V..

Dass es sich um eine richtige Bühne handelt, sieht jede/r auf den ersten Blick. Vor allem füllen die satten Rhythmen ehrlicher Rockmusik den baumumstandenen Bereich des Schlossparks Loshausen. Hunderte meist junge Rockmusikliebhaber verteilen sich auf der Wiese, die meisten der Bühne zugewendet. Die 32. Auflage dieses Open Air Festivals in der Schwalm und direkt an der Schwalm zieht sein Publikum seit vielen Jahren.

Der leichte Nieselregen stört niemanden. Direkt vor der Bühne gehen es einige mit Tanzbewegungen an. Rundum unter Bäumen sind Verkaufsstände aufgebaut, im Eingangsbereich gibt es T-Shirts, Taschen und CD´s. Die dominierte Farbe ist schwarz, die Gesichter der Rockfreunde alle freundlich und fröhlich. Vereinzelt kann ich einige ältere Gestalten, meist männlich, ausmachen.

Das Getränk mit Pfandbecher in der Hand mitten im Publikum, fällt mein Blick auf den Älteren neben mir. Wow. Mensch Nono? Norbert aus Merzhausen, der vor Jahrzehnten selbst ungezählte Auftritte in der Schwalm in vielen Jahren bei einschlägigen Konzerten mit seiner „Nono´s Free Band“ hingelegt hat. Er stutzt, überlegt kurz,  dann sind wir im Gespräch. Er komme seit Jahren aus Frankfurt zu Rock im Park, als Stammbesucher gewissermaßen. „Ist ein gutes Gefühl mal wieder im Land zu sein. Die machen das gut und bringen richtig starke Bands auf die Bühne“ so sein Statement.

Er deutet auf den Schlagzeuger, der Sohn eines Bekannten von ihm ist, und auf der Bühne die Drums traktiert. „Als der meinen Namen Nono hörte, ist er mir um den Hals gefallen“. Er habe so viel von mir gehört und den alten Zeiten. – Noch ein Austausch, dass nicht wenige von uns aus den 1950er Jahrgängen inzwischen schon gegangen sind. Klar habe er Herbert, den Trommelbauer aus Sachsenhausen, gekannt, der auch vorzüglich mit der Gitarre umzugehen wusste.

Es wird still nach dem letzten Titel, Umbaupause. Am Essenstand und vor den beiden Getränkeständen kommt es zu leichter Schlangenbildung. 10 Meter weiter sichte ich Ali aus unserem Abijahrgang 1974 an der Schwalmschule. Auch er sei ein Stammbesucher, teilt Ali mir mit. Er bedaure, dass das Weltmusik-Festival in diesem Jahr wegen zu weniger verkaufter Karten abgesagt wurde. „Beinahe wie zu alten Hippiezeiten ist es dann hier im Schlosspark“ erzählt er mir. „Und drüben auf den Wiesen am Schwalmufer alles voller Zelte, 3.000 Besucher. Tolle Leute, gute Stimmung und dabei dieser besondere Duft  über den Köpfen“.

Bei Rock im Park ist Umbaupause für Squealer, Fatmull, als Topact kommt später Hektar. Weiter leichter Nieselregen, bei mir schwere Beine. Ich bin seit über 12 Stunden unterwegs, macht’s guett. Ab nach Kassel.
Sternbald-Fotos Hartwig Bambey © 2023