11.06.2023 | Es gibt viele Dokumente und Belege aus der Vergangenheit. Längst zählen dazu auch Ansichtskarten, die oftmals gemeinhein Postkarten bezeichnet werden. Von Willingshausen existiert eine überschaubare Anzahl von Ansichtskarten. Freilich würden Nachforschungen bei Sammlern und in Archiven womöglich weitere und unbekannte Ansichtskarten zu Tage fördern. Hier soll es um eine etwa 50 Jahre alte Karte gehen, die fotografierte Motive aus dem Ort vereint.

Die Ansichtskarte dürfte aus den 1970iger Jahren stammen. In der Gestaltung ist sie an Vorbildern aus vorherigen Zeiten angelehnt und zugleich geht sie neue Wege, offenbart und intendiert eine veränderte Sichtweise auf den Ort.
Die Kirche und das Herrenhaus der Familie Schwertzell finden sich abgebildet in diagonaler Anordnung. Oben links ein ungewöhnlicher Blick auf die Ortslage mit einer Brücke über die Antreff und unten rechts ein Blick auf einen Waldsaum, davor eine Wasserfläche. Dabei dürfte es sich um einen Blick über den früheren „Bergsteich“ handeln, einen kleinen aufgestauten Waldsee im Wald Richtung Bernsburg, den es seit Jahrzehnten (leider) nicht mehr gibt und der heute geradezu eine Attraktion für Spaziergänger, Touristen und Freizeitmaler abgeben würde.
Unten in der Mitte schließlich ist der Neubau des damaligen Gasthaus Völker abgebildet. Die Hausfassade rechts wird von dem Wandbild von Günter Heinemann gestaltet, das fünf Figuren in Schwälmer Trachten zeigt. Zu Günter Heinemann gibt es bis 15. Juli eine Ausstellung im Kulturhaus AnTreff, die viele seiner Wandbilder im Rahmen von „Kunst am Bau“– fotografisch dokumentiert von Erich Würz-Huß – zeigt.
Eine kleine Malpalette mit zwei Pinseln und der Schriftzug Malerdorf Willingshausen setzen Thema und die Veranlassung dieser Ansichtskarte.
—> Demnächst wird hier ein altes Gemälde vorgestellt, das von Ludwig Knaus stammen könnte.